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Ursachen

Im Wesentlichen führen drei Faktoren zur Entstehung des diabetischen Fußsyndroms:

  • Polyneuropathie (PNP), ca. 50 %

Bei der PNP liegt eine Schädigung der sensorischen, motorischen und autonomen Nervenfasern vor. Die periphere sensomotorische Neuropathie ist der wesentliche Risikofaktor für die Ausbildung eines diabetischen Fußulkus.

  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), ca. 15 %

Bei der pAVK kommt es durch Verengungen und Verschlüsse der Arterien (Mikro- und Makroangiopathie) zu einer Minderung oder Unterbrechung des Blutflusses.

  • Mischformen aus beiden, ca. 35 %.

Die unsachgemäße Behandlung des diabetischen Fußsyndroms kann für den Betroffenen erhebliche Folgen haben und teilweise bis zur Amputation einzelner Extremitäten führen.

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Klassifikation

Ein gängiges Instrument zur Beschreibung des neuropathisch-ischämisch diabetischen Fußes ist die Wagner-Armstrong-Einteilung. Während die Wagner-Klassifikation die Fußulzerationen anhand deren Tiefenschädigung in sechs Grade (0–5) unterteilt, erhebt die Armstrong-Klassifikation zusätzlich neben dem Ausmaß der Gewebsschädigung die Aspekte Infektion und Ischämie.

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Versorgungsaspekte

Grundsätzlich lebt jeder an Diabetes erkrankte Mensch mit dem Risiko, ein diabetisches Fußsyndrom zu entwickeln. Daher benötigt er eine individuell angepasste Schulung, in die Angehörige und Betreuer möglichst mit eingebunden werden sollten. Zum vertiefenden Erfahrungsaustausch kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein. Bei Bedarf ist die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes erforderlich. Auf Basis einer solchen Schulung sind Betroffene in der Lage, Risikofaktoren und Anzeichen, die der Entwicklung eines Fußulkus vorausgehen, zu erkennen und sind zu regelmäßigen Arztbesuchen motiviert. Mögliche Inhalte einer solchen Patienten-/Angehörigenschulung sind:

  • Befähigung zur täglichen Selbstuntersuchung von Zehen und Füßen sowie der Inspektion und Austastung der Schuhe vor dem Anziehen
  • Befähigung zur regelmäßigen und selbständigen Blutzuckermessung
  • Wissensvermittlung zu einer angepassten Ernährung
  • Wissen über eine sachgerechte, verletzungsfreie Fußpflege

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über wesentliche Versorgungsaspekte:

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Wichtige Therapiemaßnahmen sind:
  • Stoffwechselkontrolle (Blutzuckereinstellung) und Therapie internistischer Begleiterkrankungen
  • Behandlung der pAVK: Revaskularisation, z. B. Bypass, perkutane transluminale Angioplastie (PTA)
  • Sachgerechte Druckentlastung: durch orthopädisches Schuhwerk, z. B. Orthesen, Total Contact Cast in Zwei-Schalen-Technik (TCC), orthetische Vakuum-Stütz-Systeme (z. B. VACO®ped Diabetic, AIRCAST® AIRSELECT® ELITE), Interimschuhe, Langzeitverbandschuhe; ggf. anfangs Bettruhe oder unterstützende Hilfsmittelnutzung (Unterarmgehstützen, Rollstuhl); ggf. Einsatz von Filztechnik (zugeschnittene Filzplatten zur Entlastung des Mal perforans)
  • Behandlung der diabetischen Neuroosteoarthropathie (DNOAP, Charcot-Fuß) und andere operative Maßnahmen, wie Hallux-Valgus OP, Resektion des Mittelfußknochens, ggf. Minor- oder Majoramputation. Cave: bei geplanten Amputationen grundsätzlich Zweitmeinung einholen!
  • Infektbehandlung unter Einsatz zeitgemäßer lokaler Antiseptika, bei Bedarf systemische Antibiotikagabe
  • Wunddébridement und individuell angepasste (stadienadaptierte) Wundbehandlung; Cave: Ausnahme ist das arterielle oder das gemischt arteriell-neuropathische diabetische Ulkus mit einer trockenen Nekrose. Diese sind erst im Anschluss an eine erfolgte Revaskularisation lokal zu behandeln.
  • Physikalische Therapie
  • Podologie
  • Patienten- und Angehörigenschulung
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Fazit

Die Therapie und Pflege von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom erfordert eine interprofessionelle Zusammenarbeit von u. a. Internisten, Dermatologen, Gefäßchirurgen, Ernährungs- und Diabetesberatern, Physiotherapeuten, Podologen, Orthopädie-Schuhtechnikern sowie pflegerischen/ärztlichen Wundexperten. Der enge Austausch des Versorgungsteams untereinander ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Im Fokus der Versorgung stehen der Betroffene, der Erhalt und die Förderung seiner Lebensqualität sowie die Vermeidung von Komplikationen.

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