WUNDEN RICHTIG VERSORGEN
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zum Verbandwechsel zu Hause.
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Liebe Betroffene, liebe Angehörige,
kleine Schnittwunden sind schnell versorgt. Ein Pflaster reicht jedoch immer dann nicht aus, wenn Wunden tief, problematisch oder chronisch sind. Dann ist eine professionelle Wundversorgung durch Ärzte oder Pflegefachkräfte nötig. Die Betroffenen selbst wie auch pflegende Angehörige können die Wundversorgung in der häuslichen Pflege tatkräftig unterstützen. Das gilt in besonderem Maße für die Wundreinigung und den Verbandwechsel.
Grundsätzlich sollten Sie eine Wunde mit schwierigem Heilungsverlauf regelmäßig von einer medizinischen Fachkraft untersuchen lassen. Holen Sie sich auch Ratschläge zur Behandlung der Wundursache und zur Förderung des allgemeinen Gesundheitszustands ein, um den Heilungsprozess zu fördern.
Diese Webseite enthält wichtige Informationen für einen sicheren Verbandwechsel, wenn ein Hausbesuch durch eine medizinische Fachkraft nicht möglich ist und Sie oder eine Sie pflegende Person den Verbandwechsel durchführen muss.
Haftungsausschluss: Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung oder Haftung im Zusammenhang mit der Anwendung des Verbands durch Laien. Legt eine Person den Verband an, die keinen medizinischen Beruf ausübt, geschieht dies daher ausschließlich auf eigenes Risiko.
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FÜR EINE GUTE WUNDHEILUNG SOLLTEN DIE MEISTEN WUNDEN FEUCHT GEHALTEN WERDEN.
Moderne Wundauflagen schaffen ein feuchtes Klima zur optimalen Wundheilung.
Einflussfaktoren
- Ausgewogene und gesunde Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Regelmäßige Bewegung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten
- Gut eingestellte Grunderkrankungen (Bsp.: Bei einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist der Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überprüfen, um ihn optimal einzustellen und damit Wundheilungsstörungen vorzubeugen.)
- Kein Tabakkonsum
Die Wundheilung kann sich aufgrund verschiedener Einflüsse verzögern. Diese können durch den allgemeinen Gesundheitszustand oder ausgehend von der Wunde selbst verursacht sein.
Voraussetzungen für den Heilungserfolg:
Die Heilung der Wunde kann nur durch Beeinflussung der Ursachen und Störfaktoren gelingen. Hierzu benötigen Sie eine gezielte Anleitung für Ihre individuelle Situation. Dies gilt auch für eine angemessene Wundreinigung, denn nur eine saubere Wunde kann heilen.
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EINE MODERNE WUNDAUFLAGE SCHÜTZT IHRE WUNDE.
Vorteile von speziellen Wundverbänden
- Schutz der Wunde vor Keimen, Flüssigkeiten und Verschmutzung von außen
- Aufrechterhaltung eines feuchtwarmen Milieus in der Wunde und Dampfdurchlässigkeit nach außen
- Aufnahme und Bindung von Wundflüssigkeit, auch unter Druck
- Längere Tragedauer
- Schmerzarme und rückstandslose Entfernung
- Schutz der Kleidung
- Angenehmes Tragegefühl
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LASSEN SIE SICH BEI DER DURCHFÜHRUNG DES VERBANDWECHSELS NACH MÖGLICHKEIT HELFEN.
Ja. Sie können Ihren Verbandwechsel selbst vornehmen, wenn eine medizinische Fachkraft Sie vorab über die einzelnen Schritte aufgeklärt hat. Falls möglich, sollte bei der Durchführung ein Familienmitglied oder eine pflegende Person zur Unterstützung anwesend sein.
Vorbereiten des Verbandwechsels
Schaffen Sie sich eine ruhige Umgebung, schließen Sie das Fenster, um Zugluft zu vermeiden, und gehen Sie hygienisch mit allen Materialien um. Ihre Haustiere müssen draußen warten!
Keine Wunde ist komplett frei von Keimen. Keinesfalls sollten aber zusätzliche Keime eingeschleppt werden, denn sie können die Wundheilung verzögern, in einigen Fällen sogar unmöglich machen und schwere Infektionen auslösen.
Legen Sie sich alle benötigten Materialien übersichtlich bereit:
- Desinfektionsmittel für die Hände
- bei Bedarf Plastikschürze
- Krankenunterlage oder sauberes Handtuch
- Einmalhandschuhe (2–3 Paar)
- Wundspüllösung, Tupfer und/oder Kompressen; ggf. Pinzette
- Verbandmaterialien und ggf. Materialien zum Fixieren des Verbands
(Benötigt die Wunde einen Füllverband oder genügt ein Deckverband? Muss der Verband zusätzlich mit Haftstreifen oder einem Schlauchverband fixiert werden?) - Hautpflegemittel
- Abfalltüte (kann z. B. mit Klebestreifen an der Tischkante befestigt werden)
Durchführen des Verbandwechsels
VORBEREITUNG
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1. Waschen Sie Ihre Hände
20 Sekunden lang gründlich mit Seife und warmem Wasser, insbesondere die Handflächen und zwischen den Fingern. Trocknen Sie diese anschließend gründlich ab.
Alternativ: Nehmen Sie eine hygienische Händedesinfektion mit der benötigten Menge des Desinfektionsmittels und der vorgegebenen Einwirkzeit nach Angaben des Herstellers vor.
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2. Legen Sie bei Bedarf eine Plastikschürze an und verwenden Sie nach Möglichkeit Einmalhand-schuhe.
ALTEN VERBAND ENTFERNEN
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1. Halten Sie Ihre Haut direkt oberhalb des Verbands fest und ziehen Sie ihn langsam von der Haut ab.
Verwenden Sie bei Bedarf etwas Wundspüllösung, damit sich der Verband leicht von der Haut löst.
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2. Begutachten Sie den Verband:
– Ist etwas auffällig? – Wie sieht die Wundflüssigkeit aus?
– Konnte der Verband diese ausreichend aufnehmen?
Sie können im Zweifel ein Foto machen und an Ihre medizinische Fachkraft senden.
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3. Entsorgen Sie den alten Verband zusammen mit den Einweghandschuhen in die Abfalltüte.
Wunde reinigen
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1. Nehmen Sie erneut eine hygienische Händedesinfektion vor oder waschen Sie Ihre Hände wie zuvor beschrieben.
Ziehen Sie möglichst ein neues Paar Handschuhe an.
Berühren Sie die Wunde nicht direkt mit Ihren Händen.
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2. Feuchten Sie den Tupfer mit der Wundspüllösung an. Reinigen Sie zunächst die Haut rund um die Wunde.
Nehmen Sie dann neue Tupfer und reinigen Sie damit die Wunde. Arbeiten Sie hierbei von innen nach außen.
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3. Tupfen Sie anschließend nur die wundumgebende Haut sorgfältig mit einem trockenen Tupfer ab. Entsorgen Sie sämtliche Tupfer in die Abfalltüte.
4. Begutachten Sie die Wunde:
– Sieht sie anders aus?
– Riecht sie anders?
– Fühlt sie sich anders an?
Sie können auch hier im Zweifelsfall ein Foto machen und an Ihre medizinische Fachkraft senden.
5. Entfernen Sie ggf. die Handschuhe und entsorgen Sie in der Abfalltüte.
Wenn Sie die Wunde unter der Dusche* reinigen, spülen Sie sie mit warmem Wasser ab und nehmen Sie bei Bedarf einen Tupfer zu Hilfe, um die Wunde und die wundumgebende Haut zu reinigen.
* Die Reinigung mit Leitungswasser ist nur dann erlaubt, wenn spezielle sogenannte endständige Wasserfilter verwendet werden.
NEUEN VERBAND ANLEGEN
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1. Nehmen Sie erneut eine hygienische Händedesinfektion vor oder waschen Sie Ihre Hände wie zuvor beschrieben.
Ziehen Sie möglichst ein neues Paar Handschuhe an.
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2. Nehmen Sie den Verband aus der Verpackung, ziehen Sie eine Hälfte der Schutzfolie ab und platzieren Sie diese Seite des Wundverbands auf der Wunde und der wundumgebenden Haut.
3. Entfernen Sie nun auch die andere Hälfte der Schutzfolie und stellen Sie sicher, dass der Verband die Wunde vollständig bedeckt und spannungsfrei aufliegt.
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4. Prüfen Sie, ob der Verband an allen Seiten dicht abschließt, und tragen Sie bei Bedarf ein Hautpflegemittel auf die wundumgebende Haut auf.
5. Waschen Sie anschließend Ihre Hände.
WIE HÄUFIG SOLLTE DER VERBAND GEWECHSELT WERDEN?
Tragen Sie den Verband so lange wie möglich bzw. entsprechend den Empfehlungen einer medizinischen Fachkraft. Üblicherweise erfolgt 1- bis 3-mal pro Woche ein Verbandwechsel.
In den folgenden Fällen sollten Sie umgehend einen Verbandwechsel durchführen:
- wenn unter dem Rand des Verbands Flüssigkeit austritt
- wenn sich der Verband von der Haut löst
WORAUF IST BEIM VERBANDWECHSEL ZU ACHTEN?
Folgende Anzeichen deuten auf eine Infektion der Wunde hin:
- stärkere Schmerzen
- mehr Wundflüssigkeit als zuvor oder Bildung von Eiter
- Schwellung/Rötung der wundumgebenden Haut
- zunehmend unangenehmer Geruch
- Überwärmung der Wunde
Weitere Faktoren, die auf eine Störung der Wundheilung hinweisen:
- Bildung von gelb-grauem Belag
- Entwicklung von schwarzem Gewebe
Kontaktieren Sie bei diesen Anzeichen bitte umgehend eine medizinische Fachkraft.